kitchen studies

Fixed Media, stereo (2016, 10'35'')
UA (Konzertversion): IEM Graz, Open CUBE, 2018-04-10

Klangbeispiele

aus Teilen 1-6











kitchen studies (gesamt)

Werkbeschreibung

Das Stück reflektiert einen weiteren Versuch, die faszinierenden und großteils noch immer unerforschten Bereiche der Granularsynthese zu erkunden. Es folgt einer Reihe von instrumental-akustischen Werken (Lokale Orbits), in denen Instrumentalklänge und Spieltechniken einen Ausgangspunkt für granulare Texturen bildeten und in denen die Vielfalt der resultierenden Klänge sich großteils aus der Vielfalt der Basisklänge ergab, die ich mit den beteiligten Musiker_innen aufgenommen hatte.
In der Folge entschied ich mich dafür, verfeinerte technische Möglichkeiten der Granularsynthese selbst zu untersuchen: innerhalb der Programmiersprache SuperCollider entwickelte ich die Klasse PbindFx, die es erlaubt, beliebige Effekte und Effektgraphen per Grain zu definieren. Alle Parameter können in äußerst verdichteter Syntax innerhalb von SuperColliders Pattern-System sequenziert werden. In diesem Zusammenhang ist kitchen studies auch ein Projekt künstlerischer Forschung und ein didaktisches Unterfangen, das ich in mehreren Schritten erweitern möchte: PbindFx und der Küchenklang von fünf Sekunden Dauer, aus dem das gesamte Stück abgeleitet ist, sind bereits Teil der Programmbibliothek miSCellaneous lib. Version 0.15 enthält den kommentierten Quellcode, mit dem die sechs Teile der kitchen studies produziert wurden. In jedem dieser Teile beschränkte ich mich auf die Kombination bzw. Sequenzierung von maximal einem oder zwei Effekten: Kammdelay und Delaymodulation (1), Rechteckskamm mittels FFT (2), Resampling (3), spektrale Komplementierung mittels FFT (4), Frequenzverschiebung mit Rückkopplung (5) und Bandpassfilterung (6). Die resultierenden Audiodateien wurden lediglich geschnitten und mit Equalizing minimal bearbeitet. Eine weitergehende Dokumentation des kompositorischen Prozesses entsteht als Exposition im Research Catalogue (s. hier).